HARBOU, Thea von
Metropolis
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Er sehnte sich danach, die Steine, auf denen er kniete, mit seinen Händen zu streicheln. Er sehnte sich danach, die Steine, an die er die Stirn lehnte, in grenzenloser Zärtlichkeit zu küssen. Gott - Gott! Schlug ihm das Herz in der Brust, und jeder Herzschlag war anbetende Dankbarkeit. Er sah das Mädchen und sah es nicht. Holdselige, formte sein Mund. Meine! Geliebte! Wie konnte die Welt bestehen, als du noch nicht warst? Wie muss das Lächeln Gottes gewesen sein, als er dich schuf? Du sprichst? Was sprichst du? Das Herz schreit in mir - ich kann deine Worte nicht fassen ... Habe Geduld mit mir, Holdselige, Geliebte!
Ohne daß er es wußte, von einem unsichtbaren, nicht zu zerreißenden Seil gezogen, schob er sich auf den Knien näher und näher dem Schimmer, der das Gesicht des Mädchens für ihn war. Zuletzt war er ihr so nahe, daß er mit ausgestreckter Hand den Saum ihres Kleides hätte berühren können.
»Sieh mich an, Jungfrau!« beteten seine Augen. »Mutter, sieh mich an!«
Aber ihre sanften Augen blickten über ihn fort. Ihre Lippen sagten: »Meine Brüder...«Mit einer Gebärde schmerzlichen Gehorsams, bedingungsloser Unterwerfung senkte Freder den Kopf und legte seine glühenden Hände vor sein glühendes Gesicht.
»Meine Brüder«, sagte die holde Stimme über ihm.
Und verstummte, wie erschrocken.
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