JUNG, Carl Gustav



Die Archetypen und das kollektive Unbewusste

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Zusätzlich zu unserem unmittelbaren Bewußtsein, welches unserer persönlichen Natur entspricht, über die wir denken, dass die einzige empirische Psyche ist (selbst wenn wir das persönliche Unbewusste mit dazunehmen), gibt es ein zweites psychisches System einer kollektiven, universellen und unpersönlichen Natur, die in allen Individuen identisch vorhanden ist. Da das kollektive Unbewusste nicht einzeln entwickelt, sondern geerbt wird. Es besteht aus präexistenten Formen, den Archetypen, die erst sekundär bewußt gemacht werden können und welche bestimmten psychischen Inhalten Ihre endgültige Form gibt.

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(Der Archetypus bezeichnet jene psychischen Inhalte,) welche noch keiner bewussten Bearbeitung unterworfen waren, mithin also eine noch unmittelbare seelische Gegebenheit darstellen… Der Archetypus stellt wesentlich einen unbewussten Inhalt dar, welcher durch seine Bewusstwerdung und das Wahrgenommensein verändert wird, und zwar in dem Sinne des jeweiligen Bewusstseins, in welchem es auftaucht.

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