HESS, Moses



Rom und Jerusalem (1862)
Zwölfter Brief

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Mit ihnen mögen sich verbinden angesehene und begüterte Israeliten aus allen Welttheilen, Juden, welche das heilige Land lieben. — Die Tätigkeit derselben könnte darin bestehen:


a) Geldspenden zu sammeln, um viele öde Städte, Felder und Weinberge im heiligen Lande anzukaufen, damit die Wüste zum Libanon, der Trümmerhaufen zum Fruchtgefilde werde, und das unbewohnte, öde Land wieder aufblühe, wie eine Lilie, und Früchte trage zum Genüsse, wie das Feld, das der Herr gesegnet hat. Berge, Thäler, Dörfer und öde Städte werden so allmälig in den Besitz der Gesellschaft gelangen, welche Aktien ausgeben könnte, die sich ohne Zweifel nicht sofort, aber später wohl auch rentiren würden.


b) Viele Juden aus Russland, Polen und Deutschland sollten von der Gesellschaft, der sie sich anschliessen müssten, unterstützt und, unter der Leitung Solcher, die im Feldbau unterrichtet worden sind (sofern sie den Ackerbau nicht schon selbst verstehen), Parzellen Landes, zunächst unentgeltlich, zugetheilt bekommen, bis sie im Stande sein würden, nachdem das Land mit Hülfe des Gesellschaftscapitals urbar gemacht worden, dasselbe als Pächter zu exploitiren.


c) Militärisch geschulte Stammesgenossen müssten angestellt werden, um die räuberischen Einfälle der Beduinen abzuwehren, die Polizei auszuüben, dem Gesetze Kraft zu geben, und die Ordnung im Lande herzustellen.


d) Eine landwirthschaftliche Schule sollte errichtet werden, um jüdische Knaben und Jünglinge für den palästinensischen Ackerbau praktisch zu erziehen. Diese Schule, in welcher auch andre Wissenschaften und Künste gelehrt werden können, die dem erhabenen Zwecke unsrer Religion nicht entgegen stehen, könnte in Palästina, oder auch im Auslande, jedenfalls aber nur in einem solchen Lande gegründet werden, welches (wie z. B. Frankreich) Wein und Oel, die Früchte des heiligen Landes hervorbringt, damit die Zöglinge für die spezielle Cultur, die in Palästina heimisch ist, praktisch ausgebildet werden können.

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