BOLDT, Paul
Gleich den Tannen
Gleich den Tannen des Waldes
Hat dein Nacken
Einen Duft –
Du Große, Geliebte!
In den blühenden Wiesen,
Wenn der Juni reift,
Baden deine Füße
Und werden geliebt.
Auf deinen Brüsten
Wachsen Opale!
Die glitzern
Im Schnee der Begierde.
Wie Regen
Am Acheron
Fühlt dein Haar der Nackte,
Bronzener Kühle voll.
Deiner Arme Umarmungen,
Sausende Lichtkaskaden,
Trinke ich heißer,
Dunkler Hades.
Auf der Terrasse des Café Josty
Der Potsdamer Platz in ewigem Gebrüll
Vergletschert alle hallenden Lawinen
Der Straßentakte: Trams auf Eisenschienen
Automobile und den Menschenmüll.
Die Menschen rinnen über den Asphalt,
Ameisenemsig, wie Eidechsen flink.
Stirne und Hände, von Gedanken blink,
schwimmen wie Sonnenlicht durch dunklen Wald.
Nachtregen hüllt den Platz in eine Höhle,
Wo Fledermäuse, weiß, mit Flügeln schlagen
Und lila Quallen liegen - bunte Öle;
Die mehren sich, zerschnitten von den Wagen.-
Aufspritzt Berlin, des Tages glitzernd Nest,
Vom Rauch der Nacht wie Eiter einer Pest.