JÜNGER, Friedrich Georg



Im Grase

Im Grase

Wer sich ins Gras legt,

Wer lang liegt, für den ist

Zeit und Mühn nichts.

Wer liegt, der vergißt.


Was sich um ihn bewegt,

Wenn er liegt,

Bewegt ihn sanft mit.

Er wird gewiegt.


Ihn verläßt, ihn flieht

Zahl und Zeit.

Er entrinnt, ihm verrinnt

Lust und Leid.


Weise wird er, still

Wie das Gras, das grüne Moos.

Er bettet sich tief

In der Himmlischen Schoß.


Der Wind kommt und geht.

Die Wolke zieht.

Der Falter schwebt. Der Bach

Murmelt sein Lied.


Halm und Laub

Zittern und flüstern leis.

Wasser und Wind

Gehen im Kreis.


Was kommt, geht. Was geht, kommt

In der Wiederkehr Gang.

In der Himmlischen Bahn

Wird die Welt Tanz, wird Gesang.