SCHIKANEDER, Emanuel
- Fragmente aus «Die Zauberflöte»
Der Hölle Rache kocht
Der Hölle Rache kocht in meinem Herzen,
Tod und Verzweiflung flammet um mich her!
Fühlt nicht durch dich Sarastro Todesschmerzen,
so bist du meine Tochter nimmermehr.
Verstoßen sei auf ewig,
verlassen sei auf ewig,
zertrümmert sei'n auf ewig
alle Bande der Natur.
wenn nicht durch dich Sarastro wird erblassen!
Hört, hört, hört, Rachegötter, hört, der Mutter Schwur!
Dies Bildnis ist bezaubernd schön,
Dies Bildnis ist bezaubernd schön,
wie noch kein Auge je gesehn.
Ich fühl' es, wie dies Götterbild
mein Herz mit neuer Regung füllt.
Dies Etwas kann ich zwar nicht nennen,
doch fühl' ich's hier wie Feuer brennen;
soll die Empfindung Liebe sein?
Ja, ja, die Liebe ist's allein.
O wenn ich sie nur finden könnte!
O wenn sie doch schon vor mir stünde!
ich würde, würde, warm und rein –
Was würde ich? Ich würde sie voll Entzücken
an diesen heißen Busen drücken,
und ewig wäre sie dann mein.
Kennt man die Rache nicht, Und ist ein Mensch gefallen, Führt Liebe ihn zur Pflicht. Dann wandelt er an Freundeshand,
Vergnügt und froh ins bessre Land.
Wo Mensch den Menschen liebt, Kann kein Verräter lauern, Weil man dem Feind vergibt. Wen solche Lehren nicht erfreuen,
Verdienet nicht ein Mensch zu sein.
|
kent men geen wraak, en is er dan een mens gevallen, leidt de liefde hem tot plicht. Dan gaat hij aan een vriendenhand blij en voldaan naar een beter land.
waar mensen van mensen houden, kan geen verrader turen, omdat men de vijand vergeeft. Wie van zulke lessen niet wil weten, verdient het niet mens te heten.
|
Bald prangt, den Morgen zu verkünden
Bald prangt, den Morgen zu verkünden,
die Sonn auf goldener Bahn,
bald soll der Aberglaube schwinden,
bald siegt der Weisheit nahn.
O holde Ruhe, steig hernieder,
kehr in der Menschen Herzen wieder,
dann ist der Erd ' ein Himmelreich,
und Sterblichen den Göttern gleich.
Wie stark ist nicht dein Zauberton
Wie stark ist nicht dein Zauberton,
weil, holde Flöte, durch dein Spielen
selbst wilde Tiere Freude fühlen.
Doch nur Pamina bleibt davon.
Pamina! Pamina! höre, höre mich! –
Umsonst, umsonst! –
Wo? wo? wo? ach wo, wo find’ ich dich? –
Ha, das ist Papagenos Ton! –
Vielleicht sah er Paminen schon! –
Vielleicht eilt sie mit ihm zu mir! –
Vielleicht führt mich der Ton zu ihr!