BÜCHNER, Georg
Leise hinter Nachtgewölke
Leise hinter düstrem Nachtgewölbe
Tritt des Mondes Silberbild hervor,
Aus des Wiesentales feuchtem Grunde
Steigt der Abendnebel leicht empor.
Ruhig schlummernd liegen alle Wesen,
Feiernd schweigt des Waldes Sängerchor,
Nur aus stillem Hain, einsam klagend,
Tönet Philomenes Lied hervor.
Schweigend steht des Waldes düstre Fichte,
Süß entströmt der Nachtviole Luft,
Um die Blumen spielt des Westwinds Flügel,
Leis hinstreichend durch die Abendluft.
Rosetta
[aus:
Leonce und Lena
]
O meine müden Füße, ihr müsst tanzen
in bunten Schuhen,
und möchtet lieber tief, tief
im Boden ruhen.
O meine heißen Wangen, ihr müsst glühen
im wilden kosen,
und möchtet lieber blühen -
zwei weiße Rosen.
O meine armen Augen, ihr müsst blitzen
im Strahl der Kerzen
und schlieft im Dunkel lieber aus
von euren Schmerzen.