CHIELLINO, Gino



Das Gelb der Telefonzellen, Briefkästen und Raps.


Gelb wie Telefonzellen, Briefkasten und Raps

Zwischen Ankommen und Leben war

die Trennung stets gelb und immer greifbar.

Im Lauf der unsicheren Jahre

bekam das Gelbe Risse.

Aus ihnen sprangen hervor

Gesichter, Lächeln und Wörter.

Hinter der trennenden Mauer waren

Kirchenlieder zu hören,

Kerzen stürzten Türme ein,

Autos führten in die Freiheit.

Nun lebe ich ohne Gelb, ohne Trennung,

und die Unruhe treibt mich nicht mehr an.



Die Heimat


ist kein Stück Land

das

entwurzelt

hinter der Abfahrt

zurückbleibt


Die Heimat

ist

ein Teil der Entscheidung

sie kommt mit.


In der Fremde

lebt sie mit ihm zusammen

weiter.



Beim Aufwachen


In der Märzsonne findet sich kein Halt,

mit grünen Winden bringt sie

die Wahrheiten des Winters zum Einsturz.


Beim Aufwachen begleitet mich

das Klirren nächtlicher Bilder,

und zwischen den Birken wächst das Rot.


Gegen die einbrechende Unruhe vor fremden Tagen

verschmilzt in mir das Rot aus den Birken

mit der Stille deiner Augen