OLIVER, José F.A.
pas de deux
ich könnte sagen ich bin traurig wie ein meer im hafen Du
würdest sagen ruf die sonne in den verwaisten zeugenstand Ich
könnte sagen ich fühl den mund der sachten einsamkeiten Du
würdest sagen der küchenstuhl der küchenstuhl Ich
könnte sagen ich bin vernarbt aus zärtlichstunden Du
würdest sagen das wort ist niemals frei von fluchten Ich
könnte sagen ich hab gezähmte angst vor furcht Du
würdest sagen das kind ist quell und schacht zugleich Ich
könnte sagen ich liebe dich Du
würdest sagen wer streichelt deine wunderschmerzen Ich
könnte sagen der tod wird immer uns-präsenter Du
würdest sagen er hat doch einfach nur sein amt Ich
könnte sagen wie lebt es sich als krieger Du
würdest sagen mach scheu dein eigenwild Ich
könnte sagen wie mütter väterschauen in den vätern Du
würdest sagen der atem verschnürt die atemzüge Ich
könnte sagen hörst du mir manchmal wirklich zu Du
würdest sagen nimmt dich dein mund nicht auch ans ohr Ich
könnte sagen leibgeld & welt verreimt sich pur Du
würdest sagen das dichten ist ihr elendsschnitt Ich
könnte sagen du bist mir lust & zeitmetapher Du
würdest sagen auch uhren sind nur nackte füße Ich
könnte sagen das brot, aber das brot ist alt Du
würdest sagen das letzte hemd ist leer vor taschen Ich
könnte sagen du wiederholst dich mir in dir & mir Du
würdest sagen die tage bündeln jede nacht Ich
könnte sagen du hast doch keine ahnung von meinen wanderstiefeln du
würdest sagen dein schwalbenherz dein schwalbenherz Ich
könnte sagen die flügel haben wunde knie Du
würdest sagen die hand spürt alle eitelkeiten auf Ich
könnte sagen ich träum nichts mehr als Dich Du
würdest sagen auch illusionen kennen letzte weiden Ich
könnte sagen wo sind weshalb wieso warum Du
würdest sagen vergiss die antwortfragen Ich
könnte sagen erklär mir dies gedicht Du
würdest sagen 1 + 1 = 1 & ungleich 1 Ich
könnte plötzlich nichts mehr sagen Du
würdest sagen, nun denn – da capo! Ich
könnte sagen – also gut! Du
würdest sagen schweig und tanz
tanz her die wandersprache
& küsse mich