BLOM, Philipp



Wass auf dem Spiel steht

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Wenn sich Anbaugebiete nach Norden verlagern, haben Millionen Menschen keine Einkünfte mehr. Sie werden nicht mit dem Klima mitwandern können, denn da ist schon jemand anderer. Sie werden in die großen Städte gehen. Diese Metropolen werden immer unregierbarer werden.

Es ist übrigens egal, ob der Klimawandel menschgemacht ist oder nicht. Diese Entwicklung passiert so oder so. Die einzige Entscheidung, die wir in der Hand haben: Wollen wir das erleiden oder gestalten. Es geht auch nicht darum, dass wir den Planeten zerstören. Das ist eine wahnsinnige Selbstüberschätzung. Wenn wir so weitermachen und der Klimawandel fünf Grad mehr bringt – das schlimmste Szenario –, heißt das: Alle Wetterphänomene, alle Ozeanströmungen kehren sich um. Wenn das passiert und die Menschen verschwinden, wird die Welt bald wieder wunderbar. Es ist also nur in unserem eigenen Interesse. Der Planet braucht uns nicht.
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Immer mehr Menschen werden keine Arbeit mehr haben, während immer weniger Menschen die Produktionsmittel kontrollieren – die Fabriken haben, die Roboter haben, die Patente haben, die Algorithmen geschrieben haben. Kontrolle und politische Macht werden in immer weniger Händen liegen. Ein immer größerer Teil der Menschen wird für das ökonomische Leben überflüssig sein und nur noch als Konsument gebraucht werden.

Diese Menschen haben auch keine Chancen mehr, gesellschaftliche Entwicklungen mitzubestimmen, indem sie das Recht zu streiken in Anspruch nehmen, weil sie keine Arbeit mehr haben – sie sind in der Gesellschaft nutzlos geworden.

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