SCHLEGEL, August Wilhelm
Die Gesellschaft ist ein unentbehrliches Mittel zur Bildung.
Mag doch die Zukunft droh'n aus düstern Fernen;
Sucht euren Weg, verbrüderte Geschlechter!
Der Himmel leuchtet ja mit seinen Sternen.
Poesie ist eine Gabe des Himmels, und selbst sogenannte Barbaren und Wilde haben nach ihrem Maße Anteil daran.
Das echte Neue keimt nur aus dem Alten;
Vergangenheit muß unsre Zukunft gründen.
Im gewöhnlichen Umgange miteinander zeigen die Menschen einander nur ihre Außenseite. Mißtrauen oder Gleichgültigkeit halten sie davon zurück, Andere in ihr Inneres schauen zu lassen, und von dem, was unserem Herzen am nächsten liegt, mit einiger Rührung und Erschütterung zu sprechen, würde dem Ton der feinen Gesellschaft nicht angemessen sein.
Innere Freiheit und äußere Notwendigkeit, dies sind die beiden Pole der tragischen Welt.