ARP, Hans
Opus Null
1
Ich bin der große Derdiedas
das rigorose Regiment
der Ozonstengel prima Qua
der anonyme Einprozent.
Das P. P. Tit und auch die Po
Posaune ohne Mund und Loch
das große Herkulesgeschirr
der linke Fuß vom rechten Koch.
Ich bin der lange Lebenslang
der zwölfte Sinn im Eierstock
der insgesamte Augustin
im lichten Zelluloserock.
2
Er zieht aus seinem schwarzen Sarg
um Sarg um Sarg um Sarg hervor.
Er weint mit seinem Vorderteil
und wickelt sich in Trauerflor.
Halb Zauberer halb Dirigent
taktiert er ohne Alpenstock
sein grünes Ziffernblatt am Hut
und fällt von seinem Kutscherbock.
Dabei stößt er den Ghettofisch
von der möblierten Staffelei.
Sein langer Würfelstrumpf zerreißt
zweimal entzwei dreimal entdrei.
3
Er sitzt mit sich in einem Kreis.
Der Kreis sitzt mit dem eignen Leib.
Ein Sack mit einem Kamm der steht
dient ihm als Sofa und als Weib.
Der eigne Leib der eigne Sack.
Der Vonvon und die linke Haut.
Und tick und tack und tipp und topp
der eigne Leib fällt aus der Braut.
Er schwingt als Pfund aus seinem Stein
die eigne Braut im eignen Sack.
Der eigne Leib im eignen Kreis
fällt nackt als Sofa aus dem Frack.
4
Mit seiner Dampfmaschine treibt
er Hut um Hut aus seinem Hut
und stellt sie auf in Ringelreihn
wie man es mit Soldaten tut.
Dann grüßt er sie mit seinem Hut
der dreimal grüßt mit einem du.
Das traute sie vom Kakasie
ersetzt er durch das Kakadu.
Er sieht sie nicht und grüßt sie doch
er sie mit sich und läuft um sich.
Der Hüte inbegriffen sind
und deckt den Deckel ab vom Ich.
Kunigundulakonfiguration
1
der ahnungslose himmel trägt die inschrift kunigundula
der himmel trillert wie eine geputzte wetterfahne
die wattepuppen fahren auf steinernen schiffen durch den sand der wolken
die kirchtürme putzen ihre fuße mit ledernen drachen
dir freiheit führt die bewegung an der leine
die ammonshörner und drachen verpflichten sich der bewegung die füße abzusägen
die bewegung pumpt sich einen keller voll lerchen
2
die ledernen fahnen tragen abgesägte füße in die wolken
die trillernden edelfrauen fahren auf drachen durch den geputzten himmel
die türme sind aus leder
die hörner der säcke sind aus wind
die fahnen der freiheit sind ahnungslos und stopfen
darum das wetter in ihre säcke
der sack der bewegung ist ein ledernes schiff
3
die edelfrau trillert im sack
grete putzt die türme
hans sägt die Steine aus den wolken
kunigundula trägt die diskusse zu den puppen
die drachen sind lautlos wie wolken und tragen in ihren
krallen die städte in den himmel
in den Kellern der wolken sind himmel aus watte
4
die edelfrau pumpt feierlich wolken in sacke aus leder und stein
die riesenkräne winden lautlos trillernde lerchen in den himmel
die sandtürme sind mit wattepuppen verstopft
in den schleusen stauen sich ammonshörner diskusseund mühlsteine
die Schiffe heißen hans und grete und fahren ahnungslos weiter
der drache trägt die inschrift kunigundula und wird an der leine geführt
den städten sind die füße abgesägt
den krichtürmen ist nur volle bewegungsfreiheit in den kellern gegeben
darum sind wir auch nicht verplichtet die krallen hörner
und Wetterfahnen zu putzen
Kaspar ist tot
weh unser guter kaspar ist tot
wer trägt nun die brennende fahne im wolkenzopf verborgen täglich zum schwarzen chnippchen schlagen
wer dreht die kaffeemühle im urfass
wer lockt nun das idyllische reh aus der versteinerten tüte
wer verwirrt nun auf dem meere die schiffe mit der anrede parapluie und die winde mit dem zuruf bienenvater ozonspindel euer hochwohlgeboren
weh weh weh unser guter kaspar ist tot. heiliger bimbam kaspar ist tot.
die heufische klappern herzzerreissend vor leid in den glockenscheunen wenn man seinen vornamen ausspricht, darum seufze ich weiter
seinen familien- namen kaspar kaspar kaspar.
warum hast du uns verlassen. in welche gestalt ist nun deine schöne grosse seele gewandert. bist du ein stern geworden oder eine kette aus wasser an einem heissen wirbelwind oder ein euter aus schwarzem licht oder ein durchsichtiger ziegel an der strömenden trommel des f
elsigen wesens.
jetzt vertrocknen unsere scheitel und sohlen und die feen liegen halbverkohlt auf dem scheiterhaufen.
jetzt donnert hinter der sonne die schwarze kegelbahn und keiner zieht mehr die kompasse und die räder der schiebkarren auf.
wer isst nun mit der phosphoriszierenden ratte am einsamen barfüssigen tisch.
wer verjagt nun den sirokkoko teufel wenn er die pferde verführen will.
wer erklärt uns nun die monogramme in den sternen.
seine büste wird die kamine aller wahrhaft edlen menschen zieren doch das ist kein trost und schnupftabak für einen totenkopf.
dem ausgang zu
die nachtvögel tragen brennende laternen
im gebälk ihrer augen
sie lenken zarte gespenster und fahren auf
zartadrigen wagen
das schwarze schaukelpferd ist vor den berg
gespannt
die toten tragen sägen und stämme zur
mole herbei
aus den kröpfen der vögel stürzen die ernten
auf die tennen aus eisen.
die engel landen in körben aus luft
die fische ergreifen den wanderstab und
rollen in sternen dem ausgang zu
verschlungene knaben blasen das wunderhorn
verschlungene knaben blasen das wunderhorn
engel in goldenen schuhen leeren säcke voll roter steine in jedes glied
schon bilden sich maste und sternbilder
die schwestern zeigen spuren von luftschlössern geldkatzen
findlingen dampfkuhbissen gesattelten hasen frisch gepolsterten löwen
auf flammenden speichen rollen vögel über den himmel
sterne niesen aus ihren wachsnasen blumengarben
betrunken sind mann und maus und schwimmen an weichen Fingern
brennende löwen sausen über zitternde birken
wer einen schwanz hat bindet sich eine laterne daran
die ganze nacht wird auf dem kopf gestanden rittlings auf drachen getanzt
stangenklettern und leiblicher Ringkampf erfüllen die nacht mit wauwau