POLITYCKI, Matthias
Fast eine Romanze
Nie werd´ ich wissen, wie du wirklich heißt,
wie du wohl lächeln würdest, wenn ich sagte,
dass ich mich schier nicht mehr zu regen wagte,
als du den Raum betratst, ich saß wie hingeschweißt,
sah, wie du rauchst und trinkst, das Haar wegstreichst
und eine SMS schreibst, schließlich gehst
und neben meinem Tisch dann plötzlich stehst
und dort erst deine Rechnung schnell begleichst
und wie dein Blick, ganz ohne innre Glut,
sich jäh verhakt und kurz in meinem ruht –
schon seh ich dich von hinten, seh den Hut
aus Stroh, das Sommerkleid, darum ein Band
in Dunkelblau, ein letztes Unterpfand
von dir, tief in den Nachmittag gebrannt.µ
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In jedem Mond steht steil ein Stöckelschuh.
Aus jedem U-Bahn-Schacht rülpst ein Gedicht.
Durch jede Zeile, da fließt du und du und du –
ein grüner Tintentext: mehr nicht.
In jeder Pfanne brät ein Kruzifix.
Aus jedem Pflasterstein grinst ein Gesicht.
Mit jedem Wort schweigst du und du und du –
ein schwarzgedruckter Text: mehr nicht.