ZWERENZ, Gerhard
Es ist eine finstere Zeit
Es ist eine finstere Zeit
Da die Dichter schweigen aus Angst
Und die Kritiker reden auf Befehl
Und es ist eine Literatur
Der keiner glaubt.
Aber es werden Honorare gezahlt.
Es ist eine finstere Zeit
Da Unbekannte hocken
In möblierten Zimmern
Und mit heißen Manuskripten
Anfüllen die Schränke.
Aber es wird Makulatur gedruckt.
Es ist eine finstere Zeit
Da die Dichter nicht dichten
Und die Denker nicht denken
Denn es darf nicht gedichtet
Und nicht gedacht werden.
Aber es werden Preise verteilt.